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Heute: Bettina, Mental- und Gesundheitscoach

1. April 2021, Puzzlestücke

Header Bettine Boehnke, genannt Henkel

Corona macht Unsichtbares sichtbar

Corona ist nicht der Ursprung unseres Übels, dafür gibt es andere Gründe. Aber die Pandemie macht Unsichtbares sichtbar und bringt Vieles an die Oberfläche. Einen universellen Rat gibt es hierfür nicht! Aber Bettina gibt gute Tipps für eine bodenständige Basis und wie du die Signale deines Körpers erkennst. Lies im Interview mehr darüber.

textur: Bettina, du bist zertifizierter Mental- und Gesundheitscoach sowie STRESS-Pertin für Frauen und Schüler:innen. Welche besorgniserregenden Entwicklungen stellst du durch die herausfordernde Pandemie-Zeit momentan fest?

Bettina: Fakt ist: unsere Gesellschaft war schon vorher sehr angeschlagen. Bereits bestehende Grundproblematiken, Lebenshürden, Ungleichgewichte, Ungerechtigkeiten und Überbelastungen sowie daraus resultierende Beschwerdebilder und Probleme (gesundheitlich, sozial, gesellschaftliche, materiell) ploppen seit Corona aber massiv auf, scheinen sich zu festigen oder gar zu verschlimmern, und systembedingte Schwachstellen und politisch vernachlässigte Ressorts werden nun für alle sichtbar.

Und all das zusammen ist keine gute Mischung. Hinzu kommt, dass das Bewusstsein für die Gründe, den Ursprung und die Bereitschaft zu echter Veränderung fehlt – primär bei den Entscheidungsträgern in Wirtschaft und Politik. Aber auch bei Einzelnen. Die meisten scheinen sich vor allem zu wünschen, dass es aufhört und alles so ist wie vorher. Der Ursprung des Übels ist jedoch nicht Corona, sondern unsere Werte, das System, in dem wir leben, wenn wir mal ehrlich sind. Wenn man nun vor allem an den Symptomen herumdoktert, bringt das keine nachhaltige Besserung. Und bei der nächsten Krise gehen wieder alle auf dem Zahnfleisch. Oder schon vorher. Das, was wir gerade erleben, ist zwar eine absolute Ausnahmesituation, aber in seinen Auswirkungen eben keine Momentaufnahme.

textur: Welche Tipps hast du für gestresste Eltern, pflegende Menschen, stark beanspruchtes Personal in Kliniken und Pflegeeinrichtungen und all die anderen Gruppen, die durch Corona an ihr Limit kommen und vielleicht nicht mehr weiterwissen?

Bettina: Ich wäre kein guter Coach, würde ich hier einen Universal-Rat geben, denn die individuelle Situation und systemische Komponenten sind zu unterschiedlich. Und wenn man bereits am Limit ist, ist es ja eigentlich schon 5 nach 12. Gerade Menschen in Pflegeberufen sind ja nicht ausschließlich durch die akute Situation, sondern auch durch das System und bestehende Strukturen so massiv belastet. 

Wenn es jedoch etwas gibt, das immer gilt, ist es, dass man die Signale der eigenen Erschöpfung, der Überlastung, Überforderung bereits bei den ersten Anzeichen sehr ernst nehmen und auch artikulieren sollte. Ich vergleiche es mit der roten Öl-Kontrolllampe im Auto. Die allermeisten wissen, dass hier absolute Dringlichkeit geboten ist, da sonst ein Kolbenfresser droht, denn ohne Öl geht der Motor kaputt.

Unser Körper schickt uns zahlreiche sehr deutliche Signale, quasi rote Lämpchen, die wir auch durchaus registrieren, aber leider häufig beiseiteschieben, weil alles andere „wichtiger“ ist. Oder weil „es schon geht.“ Und dann kommt es zum Kapitalschaden. Im Auto gilt: Öl nachkippen. Für uns gilt: Pausen, Entspannungsübungen, Sport, … Ausgleich schaffen. Die Balance einigermaßen herzustellen.

Mir ist bewusst, dass das in der Praxis nicht immer so leicht geht, denn man kann nicht einfach seinen Job hinschmeißen oder die Arbeit verweigern. Aber es ist möglich, sich zu schonen – wenn man Prioritäten verändert und den Fokus darauf richtet. Also beispielsweise nach einer stressigen Schicht NICHT die Wohnung putzt, sondern relaxt.

Das alles sind aber – wie bereits erwähnt – nur Möglichkeiten der Symptombehandlung. Jeder von uns wohnt jedoch ein bestimmtes “Programm“ inne, das wir nicht einfach so durch das Lesen eines Buches oder ein paar Veränderungen überschreiben können. Stress ist meistens nichts, das aus einer bestimmten Sache heraus entsteht, sondern das Ergebnis einer Summe aus Grundparametern und der in uns angelegten Möglichkeiten.

Mein Spezialgebiet ist deshalb die Arbeit an den Wurzeln, am Ursprung für das, was andere belastet, einschränkt, stresst, krank macht. Nur so ist nachhaltiges Stressmanagement möglich.

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textur: Ein positives Mindset und mentale Stärke sind wichtig für ein gesundes und glückliches Leben. Welchen Rat gibst du als Mama und Coach an all die Businessmamas weiter, denen es momentan schwerfällt, optimistisch und stark zu sein?

Bettina: Unser sogenanntes „Mindset“ ist ja im Prinzip nur das Ergebnis von Lernen, Adaptieren und Nachahmen, und ich persönlich mag das Wort nicht mehr so sehr, da es eine bewusste Entscheidung impliziert, die wir treffen müssen, und zack geht alles wie geschmiert. 

Dabei gilt es vielmehr, den Bereich, über den wir KEINE Entscheidung treffen können, zu beleuchten, wenn es um echte Veränderungsprozesse geht. Unser Leben passiert primär aufgrund unbewusster Muster, Regeln und Bewährtem durch frühe Erfahrungen, ggf. erweitert durch noch mehr Erfahrungen (die ihren Ursprung häufig im Grundprogramm haben).

Die Grundprägung erfolgt ganz früh in unserer Kindheit, begleitet uns also schon ziemlich lange. Dieses Programm mal „so eben“ zu überschreiben, geht nicht über Nacht, sondern bedarf Ehrlichkeit, Mut, Anstrengung, Forschung, Übung, Training, Regelmäßigkeit, Wiederholung.

Wenn wir etwas nachhaltig verändern wollen, heißt das zunächst erst einmal mit einem Profi arbeiten und zurück gehen. Muster überhaupt erst einmal aufdecken. Eventuelle Wiederholungen, Lasten, Trigger. Und dann neu programmieren.

Ich weiß, dass sich viele eine Soforthilfe wünschen, aber die gibt es in der Form nicht, auch wenn einem das überall suggeriert wird. Ändere dein Mindset, und alles wird gut. Aber das ist zumeist nur Marketing. Recht erfolgreich – für die, die es verkaufen.

Echte Veränderung hingegen ist harte Arbeit. Sie macht Angst. Oft ist sie schmerzhaft. Das gilt für den Einzelnen ebenso wie für Teams und Unternehmen. Aber alles andere wirkt eben nur wie die Tablette gegen einen immer wiederkehrenden Kopfschmerz. Sicher, sie hilft. Aber eben immer nur kurz. Bis zum nächsten Mal.

 

Steckbrief Bettine Boehnke, genannt Henkel

textur: Welches sind die drei effektivsten Tipps, die du jeder Frau gerne mit auf den Lebensweg geben willst?

Bettina: Universaltipps, die für alle gelten: nope. Aber Akzeptanz ist so etwas wie eine Universal-Basis für alles.

Wir verbringen sehr viel Zeit damit, uns über Defizite, unerfüllte Wünsche oder Missstände zu ärgern, zu grämen oder gar daran zu verzweifeln. In Therapien, in der Achtsamkeitslehre und beim Stressmanagement ist Akzeptanz elementar – was nicht gleichzusetzen ist mit Gleichgültigkeit oder Duldung. Denn das denken viele.

Zunächst geht es erst einmal darum, anzunehmen, was ist. Nicht ständig dagegen anzukämpfen. Das kostet so unendlich viel Energie. Energie, die dann fehlt. Und das wirft meistens neue Probleme auf.

Also: Akzeptanz. Und dann kann man herausfinden, warum das alles so ist. Und erst dann ist Veränderung überhaupt möglich.

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textur: Erzähl uns noch ein wenig mehr über dich: Wie bist du Mental- und Gesundheitscoach geworden und hast du in deinem Leben einen Schlüsselmoment, dem du deinen Weg verdankst?

Bettina: In meinem „ersten“ Leben habe ich erfolgreich BWL (Finance) studiert und war im Controlling eines internationalen Unternehmens und als Finance Director in der Werbebranche tätig. Auch zu dem Zeitpunkt gab ich schon häufig Seminare, schulte Personal und beschäftigte mich mit Kommunikation.

Als ich mit meinem ersten Kind schwanger wurde, beschloss man, mich aus meinem Job zu kicken (Frauen-Mobbing par excellence, eine sehr unschöne Erfahrung), was für mich aber schlussendlich nur der positive Wendepunkt zur Selbstständigkeit war und in die Richtung, wo ich mich mehr zu Hause fühlte, nämlich der Arbeit mit und am Menschen statt mit Zahlen.

Meine Erfahrung aus dieser Zeit ist jedoch bis heute extrem wertvoll, denn ich kenne Strukturen, systemische Aspekte und Mechanismen in Unternehmen. Es folgten unter anderem Ausbildungen als Coach und Trainer, in NLP, psychologischen / soziologischen Unterdisziplinen und Kommunikation. Mit den Jahren bemerkte ich, dass – egal in welchem Kontext – man im Coachingprozess immer wieder bei denselben Kernthemen landete, und so bildete ich mich im Bereich Trauma, systemische Ansätze, Entwicklungspsychologie, Stressmanagement / Gesundheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement weiter und begann später noch das Studium der Bildungswissenschaften und der Psychologie.

textur: Vielen lieben Dank für den Einblick in deine Arbeit. Und auch wenn es keine „universellen“ Tipps gibt, so ist das Annehmen doch eine sehr gute Basis, die wir alle umsetzen können.

FAZIT: Akzeptieren und forschen

Nimm deine Situation im ersten Schritt an und verplempere deine Energie nicht mit Aufregen. Das verschwendet nur Energie. Viele Situationen können wir erstmal nicht ändern, deshalb sollten wir sie annehmen. Im zweiten Schritt sollten wir herausfinden, warum das alles ist, wie es ist und können dann da mit dem Verändern anfangen. Und das ist harte Arbeit – und vor allem: geht nicht sofort. Es braucht Zeit.

 

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